Hallo Ihr Lieben,

ich bin gerade fertig geworden mit einem Buch von Hank Wesselman - Die zwölf Wahrheiten des Nainoa, Eine magische Reise.
Das heißt, fertig geworden kann man eigentlich nicht sagen, denn seitdem ich es gelesen habe sehe ich die Welt aus einem anderen Blickwinkel.

Hank ist Amerikaner und Antropologe, er war skeptischer Wissenschaftler durch und durch bis - ja, bis - er eines Nachts hellwach auf die Reise ging. Er begegnet zunächst dem Schattenwächter und überschreitet beim nächsten Mal die Grenze. Ab der dritten Reise hat er Kontakt zu seinem Nachfahren in 5000 Jahren. Er betont im Buch immer wieder, dass er dies tatsächlich erlebt hat und prüft auch immer wieder kritisch aus Sicht der Wissenschaft.
Jedenfalls erfährt er bei seinen Begegnungen, dass (ich vermute sehr stark noch im 21. Jahrhundert) die Erdo sich so erwärmt hat, dass die Pole schmolzen. Der Wasserspiegel der Weltmeere wird dadurch um ca. 100 Meter steigen (wissenschaftlich leicht belegbar). Die Hafenstädte werden im Meer versinken, San Francisco ebenso. Damit bricht die Energieversorgung zusammen, die Amerikaner sterben aus. Die Hawaianer allerdings haben es schnell genug geschafft, in ein solides Existenz erhaltendes Fischer- und Landwirtschaftssystem zurückzufinden. Sie landen an der kalifornischen Küste und bauen dort Siedlungen.
Nainoa wird beim Heraufziehen eines Krieges in den Dschungel geschickt, um nach den sagenumwobenen Amerikanern zu suchen und findet - die Ennu. Nachfahren der Eskimo, die als Jäger und Sammler leben.

Nun frage ich mich die ganze Zeit, bei allem, was ich tue - würde ich damit überleben können? Mit meinen Fähigkeiten und meinem Wissen?
Was würdet Ihr tun, wenn es plötzlich weder Strom, noch Kraftstoff geben würde. Keine Handys, kein Telefon, kein Internet, keinen Kühlschrank, keinen Gefrierschrank, kein Transportsystem und somit keine Lebensmittel zu kaufen?
Könntet Ihr überleben???

Ich denke, ich würde zunächst eine ausgewählte Gruppe um mich versammeln. Einen Heiler, einen Schreiner, der einfaches Werkzeug herstellen kann (Sensen, Pflüge, Rechen), Metall wird es nur noch aus Schrott geben, doch auch ein Metallarbeiter wäre wichtig! Ich würde Bücher horten, wo Anleitungen über Landwirtschaft und Jagd stehen, essbare Pflanzen aufgeführt sind, etc. Natürlich brauchen wir auch mehrere Landwirte, die mit ihren Tieren umgehen können. Hühner um Eier zu haben.
Zuerst würde ich all meine gefrorenen Lebensmittel anderweit haltbar machen (durch einkochen z. B.), das geht über jedem Feuer. Noch haben wir Streichhölzer und Feuerzeug, doch müssten wir lernen, anders Feuer zu machen.
Ich denke, in so einer Gruppe, wo jeder sein Wissen einbringt und besonnen handelt, wäre ein Überleben hier auf 400 bis 500 Meter über dem Meeresspiegel möglich.
Die größte Gefahr sehe ich in plündernd umher ziehenden hungrigen Artgenossen!
Was meint Ihr?

Alles Liebe
Elli

P. S. Es gibt einen zweiten Band "Nainoa, der Medizinmann" - muss ich haben!!!!

Hallo Elli,

das scheint ein sehr interessantes Buch zu sein.
Auch wenn es nicht zu einer solchen Umweltkatastrophe kommt - so wie ich deine Beschreibung lese, geht es darum, dass die Menschen wieder lernen müssen zusammenzuhalten. Ein Mensch allein auf sich gestellt könnte theoretisch zwar auch überleben, wenn er zum einen robust genug ist und bereit ist, sich an ständig wechselnde Begebenheiten anzupassen, usw. - aber das halte ich eher für unwahrscheinlich. Ich sehe es wie du: In einer Gruppe, wo jeder sein Wissen und seine Fähigkeiten zur Verfügung stellt und bereit ist, diese für alle einzusetzen (ohne sich gegenseitig vorzurechnen, wer wieviel getan hat), in so einer Gruppe wäre ein Überleben möglich.

Aber warum erst auf einen Ernstfall warten... eigentlich könnten die Menschen das schon jetzt. Aber jetzt geht es ja noch um Macht, Geld und Gewinn. Leider ist es wirklich so, dass die Menschen mehr zusammenrücken, wenn etwas passiert und vor allem: wenn alle im gleichen Boot sitzen.

:-)

Hi Caro,

ich halte so eine Umweltkatastrophe durchaus für möglich. Zwar glaube ich nicht, dass sie plötzlich über uns hereinbricht, doch werden wir immer mehr Menschen auf diesem Planeten, dabei sind wir jetzt schon zu viele. Die Ressourcen halten nicht ewig und wenn wir nicht bald so etwas wie die Kernfusion zuwege bringen, dann hat all unsere Hochtechnologie keinen Bestand.

Allerdings hast Du sehr Recht, dass wir jetzt schon einen Weg finden sollten, wie ein friedliches, soziales Miteinander machbar ist. Jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten.

I´ll do my very best!

Alles Liebe
Elli